IG Centered Riding Schweiz

Sally Swift



Sally Swift wurde 1913 in der Nähe von Bosten in den USA geboren und ist am 2. April 2009 kurz vor Ihrem 96ten Geburtstag in Brattleboro, Vermont gestorben.

Sally Swift musste sich ihre reiterliche Karriere hart erarbeite. Als sie acht Jahre alt war, wurde bei Ihr eine seitliche Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) diagnostiziert. Die Ursache war wahrscheinlich ein nicht erkanntter Fall von Kinderlähmung. Sie hatte aber das Glück, bis ins Erwachsenenalter mit Mabel Todd, einer sehr fortschrittlichen Therapeutin zusammenarbeiten zu dürfen.

 

Mabel Todd hatte nach einem schweren Unfall selbst Bewegungsprobleme, die Ärzte konnten nicht viel für sie tun und trotzdem gelang es ihr, mit Hilfe von Gedankenbildern ihre Bewegungsfähigkeit vollständig wiederzuerlangen. Mabel Todd war ihrer Zeit weit voraus, um 1920, als man alternative Heilmethoden noch nicht ernst nahm, hatte sie bereits grossen Erfolg damit. Sie nutzte ihre grosse Begabung und ihr Wissen über den menschlichen Körper, um bei sich und ihren Schülern erstaunliche Veränderungen zu erzielen.

 
 

Pferde waren Sallys grosse Leidenschaft, deshalb wurde sie von Mabel Todd ermuntert, reiten zu lernen. Weil beim Reiten beide Körperhälften gleich stark trainiert werden, war es eine ideale Therapie für Sally. Nachdem Sally die Schule beendet hatte, gab sie während zwölf Jahren Reitunterricht.

 

Als Sally um die fünfzig war, verschlechterte sich der Zustand ihres Rückens wieder. Deshalb arbeitete sie mit Jean Gibson zusammen, die eine Therapie anwandte, die der von Mabel Todd sehr ähnlich war. Jahre später traf sie auf Peter Payne, er hatte Alexander Technik studiert und war ausserdem ein Experte in Partial Arts (Karate, Judo, Aikido, Jiu-Jitsu). Er half ihr, wieder mehr Kraft und Balance in ihren unstabilen Rücken zu bringen.

 

Durch das Auseinandersetzten mit ihrem schwierigen Rücken hatte Sally viel über das funktionieren des menschlichen Körpers gelernt. Sie hatte festgestellt, dass sie besser in der Balance blieb und ihr Pferd williger reagierte wenn sie aus ihrer Körpermitte ritt und, dass das Atmen einen wichtigen Einfluss auf die Balance und die Qualität der Bewegung hat. Ihr wurde klar, dass sie auf diesem Gebiet vielen Reitern helfen konnte. Den Reitlehrer, die von Natur aus gut koordiniert reiten, haben oft Mühe sich in einen Reitschüler zu versetzten, der nicht so gut mit seinem Körper umgehen kann. Sally war fasziniert, wie einfach das Reiten wurde, wenn man seinen Körper auf natürliche Weise agieren liess. Wie harmonisch Reiter und Pferd zusammen arbeiten, wenn die Energien, die von Mensch und Pferd ausgehen, optimal ausgenützt werden.

 
 

Erst mit 60 Jahren fand sie wider zu ihrer Leidenschaft, dem Ausbilder von Reitschülern, zurück und entwickelte ihr Ausbildungssystem Centered Riding, das mit Reiten aus der Körpermitte übersetzt wurde. Es brachte ihr weltweit grosse Anerkennung ein. Bekannte Turniersieger liessen sich von ihr ausbilden.

 

1997 wurde Sally Swift mit dem „Lifetime Achievement Award“ des „American Riding Instruktor Certification Program“ ausgezeichnet. 2006 wurde sie in die „United States Dressage Foundation’s Hall of Fame“ aufgenommen. Im Juni 2008 verliehen ihr „Pfizer Animal“ und „American Horse Publications“ den „Equipe Industry Vision Award“. Posthum zeichnete die „U.S. Equestrian Federation“ Sally Swift mit dem „USEF Pegasus Award 2009“ aus.

 

Trotz ihres Erfolges blieb sie bescheiden und stellte sich nie über andere. Sie öffnete stets ihr Herz und begegnete jedem mit Wohlwollen und Interesse.

Sally Swift war überzeugt, dass Centered Riding auch nach ihrem Tod in guten Händen sein wird. Es ist nun unsere Aufgabe ihr Lebenswerk in ihrem Sinne weiterzuführen.

 

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